Ransbach-Baumbach. Durch perfekt koordiniertes Eingreifen einer Vielzahl von Feuerwehren aus dem halben Westerwaldkreis konnte gestern Abend ein Großbrand im Ransbach-Baumbacher/Ebernhahner Industriegebiet „Rohr“ gerade noch verhindert werden. Allerdings beläuft sich der Schaden nach ersten Schätzungen auf einen sechstelligen Bereich. Aus bisher noch ungeklärter Ursache war ein riesiger, beladener Sattelzug, der in einer Halle stand, in Brand geraten. In dem Unternehmen werden Naturdärme verarbeitet. Gegen 19 Uhr war die Feuerwehr Ransbach-Baumbach alarmiert worden, weil Rauchentwicklung im Industriegebiet gemeldet worden war. Schon bei der Anfahrt erkannten die Einsatzkräfte an der starken Rauchentwicklung, dass hier weitere Hilfe nötig war. Schnell wurde eine Vielzahl von Feuerwehren aus den Verbandsgemeinden Ransbach-Baumbach, Höhr-Grenzhausen, Wirges, Selters und Montabaur nachalarmiert. Sie rückten mit mehreren Drehleitern und gewaltigen Mengen an Schaumlöschmittel an.
Mit massivem Schaumeinsatz wurde das Feuer von zwei Seiten aus von Atemschutzgeräteträgern bekämpft. Das von dem brennenden Fahrzeug und Treibstoff schon in Mitleidenschaft gezogene Hallendach wurde zusätzlich von der Drehleiter aus gelöscht. Die insgesamt 120 Feuerwehrleute hatten den Brand schon etwa 45 Minuten nach der Alarmierung unter umsichtiger Einsatzleitung des Ransbach-Baumbacher Wehrleiters Oliver Gerlach unter Kontrolle. Eine Viertelstunde später war das Feuer ganz aus. Der Lastzug wurde von dem Feuer praktisch total zerstört, die Halle und viele darin gelagerte Fässer stark in Mitleidenschaft gezogen.
Vorsorglich war auch der Sanitätsdienst mit etwa 25 Mann einschließlich Notarzt im Einsatz, musste aber nicht eingreifen. Auch von der Feuerwehr sofort durchgeführte Schadstoffmessungen verliefen alle negativ. Zwischendurch schwebte auch der Polizeihubschrauber über dem Einsatzgebiet, das großräumig abgesperrt worden war.
Westerwälder Zeitung vom Dienstag, 16. August 2011, Seite 15